Assad im Interview mit Fox News: Chemiewaffen werden vernichtet

Foto © APADamaskus/Washington (AFP/IRIB) – Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat persönlich zugesichert, die Chemiewaffen in Syrien zerstören zu lassen. In einem Interview mit dem US-Sender Fox News nannte er am Mittwoch einen Zeit- und Kostenrahmen für die Vernichtung der Chemiewaffen.
Dies werde ein Jahr dauern und eine Milliarde Dollar (fast 750 Millionen Euro) kosten, sagte Assad „Ich denke, dass es technisch eine komplizierte Operation ist“, sagte Assad zur Chemiewaffenvernichtung. „Und dafür ist viel Geld nötig, rund eine Milliarde.“ Die Vernichtung brauche zudem Zeit. „Dazu ist ein Jahr nötig oder etwas mehr.“
Assad bekräftigte zudem erneut, dass seine Regierung nicht für den Giftgaseinsatz am 21. August nahe Damaskus verantwortlich sei. Dies sei vielmehr das Werk der Aufständischen.
Assad bestritt, dass ihn die Drohung mit einem militärischen Eingreifen dazu gebracht habe, der Vernichtung der Chemiewaffen zuzustimmen. Die sei „ein Missverständnis“, sagte er. „Syrien würde sich nie einer Drohung beugen.“
Assad forderte US-Präsident Barack Obama gleichzeitig auf, seinem Land nicht mehr mit einem Militärschlag zu drohen. Er solle vielmehr „auf den gesunden Menschenverstand“ seines Volkes hören. Ein Großteil der US-Bürger ist gegen ein militärisches Eingreifen in den Syrien-Konflikt oder sieht dieses skeptisch.
Er bestritt gleichzeitig, dass sich Syrien in einem Bürgerkrieg befinde. Es sei vielmehr durch zehntausende, mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete sogenannte Dschihadisten angegriffen worden.
“Wir befinden uns nicht in einem Bürgerkrieg“, sagte Assad weiter. „Wir haben einen Krieg.“ Es sei „eine neue Art von Krieg“, in dem extremistische Rebellen aus mehr als 80 Ländern gegen seine Regierung kämpften. „Wir wissen, dass es zehntausende Dschihadisten gibt.“ 80 bis 90 Prozent der „Untergrund-Terroristen“ gehörten „zu Al-Kaida oder seinen Ablegern“.
Assad räumte ein, dass für den Beginn des Aufstands im Jahr 2011 syrische Rebellen ohne Verbindung zu den sogenannten Dschihadisten verantwortlich waren. Seit Ende 2012 seien die Extremisten aber in der Überzahl – gefördert durch finanzielle und politische Unterstützung aus dem Ausland.
Die USA und weitere westliche Staaten machen Assads Führung für den Chemiewaffenangriff verantwortlich. Washington und Paris haben deshalb mit einem Militärschlag gedroht. Damaskus hatte darauf einen russischen Vorschlag angenommen, sein Chemiewaffenarsenal unter internationale Kontrolle zu stellen und vernichten zu lassen. Derzeit wird im UN-Sicherheitsrat um die Details eines Plans für die Umsetzung gerungen.
(http://german.irib.ir/nachrichten/nahost/item/226588-assad-im-interview-mit-fox-news-chemiewaffen-werden-vernichtet)
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