BERICHT ÜBER EIN KÄMPFERLEBEN

Die Kommunistische Partei Chiles berichtet auf ihrer Homepage, dass der Genosse Luis Corvalán am 21. Juli 2010 im Alter von 94 Jahren verstarb (s. PCCh – Luis Corvalán verstorben – spanisch).
Weiterhin heißt es:

Luis Alberto Corvalán Lepez (geboren in Puerto Montt, 14.09.1916 – 21.07.2010) war chilenischer Politiker, Lehrer und Schriftsteller. Er studierte in Tomé und Chillán, wurde 1934 Pädagogik-Lehrer und arbeitete als Journalist bei den kommunistischen Zeitschriften Frente Popular und El Siglo. Dem Eintritt in die KP Chiles 1932 folgte, nach deren Illegalisierung und seiner Internierung in den Lagern von Pitrufquén und Pisagua, sein erneuter Eintritt 1947.
1950 wurde Corvalán zum Mitglied des Zentralkomitees und später zum Generalsekretär ernannt (1958-1990). Als Befürworter eines chilenischen Weges zum Sozialismus ohne Gewalt war er einer der Führer der Unidad Popular ab 1969. Von 1961-69 war er gewählter Senator der Provinzen Ñuble, Concepción und Arauco, von 1969-77 der Provinzen Aconcagua und Valparaíso.
Bei dem gewaltsamen Militärputsch und Sturz des Präsidenten Salvador Allende (11.09.1973) wurde er verhaftet und ohne Gerichtsverfahren in das Konzentrationslager Pitroque auf der Dawson-Insel deportiert. Während seiner Internierung wurde er mit dem Lenin-Friedenspreis ausgezeichnet (1973-74).

Nach einer intensiven internationalen Solidaritätskampagne und Verurteilungen durch verschiedene Institutionen, u.a. die katholische Kirche, ordnete das Regime Pinochets 1976 die Freilassung von 200 politischen Gefangenen an. Chile und die UdSSR vereinbarten den Austausch Corvaláns gegen den sowjetischen „Dissidenten“ Vladimir Bukowsky in Zürich (18.12.1976). Corvalán erhielt Asyl in der UdSSR und kehrte später nach Chile zurück, um am Demokratisierungsprozess teilzunehmen.
Luis Corvalán war Autor verschiedener Werke wie z.B. „Worte aus dem Kerker“, 1975, „Der andere 11. September“, 2003, „Der Zusammenbruch der Sowjetmacht“, 1995 (vgl. auch LITERATUREMPFEHLUNGEN S. 8 und Deutsche National-Bibliothek ); gegenwärtig arbeitete er an seinen Memoiren.
Der Genosse Corvalán beteiligte sich bis vor wenigen Wochen an den Aktivitäten unserer Partei, an den Plenarsitzungen des ZK und dem vergangenen Jahrestag des 06. Juni im Theater Normandie. Bei dieser Gelegenheit erhielt er die Medaille “Luis Emilio Recabaren”, die höchste Auszeichnung der KPCh. In den letzten Wochen befand er sich in der Klinik der Universidad Católica und nach seiner Entlassung zu Hause, umgeben von den Seinen.

PARTIDO COMUNISTA DE CHILE

(Übersetzung Emko)

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